Unser Bewusstsein scheint damit einher zu gehen, dass wir nach Sinn suchen. Wer bin ich? Was mache ich hier? Worum geht es im Leben eigentlich? Und wir hoffen darauf, eine Antwort zu finden, die uns einem Gefühl von Erfüllung näher bringt. Dabei ist es umgekehrt manchmal viel leichter: Folge der Freude! Und sie führt dich, wie die Brotkrumen im Märchen, Schritt für Schritt zu deinem Dharma – deiner einzigartigen Lebensaufgabe, die deine Seele in die Welt bringen möchte.
Dieser Beitrag ist Teil der Blogparade „Tu, was du liebst – und verändere die Welt“ von Sandra Jost und soll dich ermutigen, deinen eigenen Weg noch konsequenter, mutiger und vor allem mit noch mehr Freude zu gehen.
Dein Leben ist kein Zufall
Die Samkhya-Philosophie, eines der großen Philosophie-Systeme Indiens, sagt: Unser Bewusstsein kommt nicht einfach so daher, sondern folgt einer „großen Idee“ (Mahat) für unser Leben. Darauf basierend erhalten wir genau die körperliche und mentale „Konfiguration“ (zum Beispiel unsere ayurvedische Konstitution), die wir benötigen, um unserem Lebensauftrag gerecht werden zu können.
Doch auch jenseits der indischen Weisheitssysteme finden wir dieses Wissen wieder. Verschiedene Religionen wie auch schamanische Traditionen schreiben der Seele eine spirituelle Aufgabe zu. Und auch Astrologie und Human Design lesen anhand von Ort und Zeit unserer Geburt individuelle Wachstums- und Bewusstwerdungsthemen für unser Leben ab.
All diese Ansätze, die zu unterschiedlichen Zeiten und in verschiedenen Teilen der Erde entstanden sind, legen nahe:
Wir sind kein unbeschriebenes Blatt, wenn wir auf die Welt kommen.
Aber es scheint, als wäre dieses Blatt mit unsichtbarer Tinte beschrieben worden. Denn sobald wir auf die Welt kommen, wissen wir nichts mehr von dem Plan, den unsere Seele für dieses Leben geschmiedet hat. Die Suche nach Sinn und das Streben nach Selbstverwirklichung sind also der Versuch, den ursprünglichen Plan wieder zu entziffern.
Und dabei sind für mich Sinn, Selbstverwirklichung und Freude untrennbar miteinander verwoben.
Die Yoga-Philosophie führt all das mit dem Begriff „Dharma“ zusammen. Dabei geht es nicht nur um die kosmische oder gesellschaftliche Ordnung, sondern Dharma bezeichnet auch ganz konkret die Mission, die sich deine Seele für dieses Leben ausgesucht hat, bevor du in deiner menschlichen Gestalt auf diesem Planeten angekommen bist.
Dein Dharma: Was es bedeutet, DU zu sein
Dharma ist dabei weit mehr als nur der Beruf, mit dem du dich identifizierst.
Dharma ist deine einzigartige Lebens- und Wachstumsaufgabe. Also naturgemäß etwas für dich zutiefst Sinnstiftendes. Auch wenn andere deinen Weg nicht verstehen.
Dharma ist, wenn du das Gefühl hast, mit allen Facetten du selbst zu sein, und gleichzeitig im Begriff bist, zu deiner vollen Blüte heranzuwachsen. (Ist es nicht genau das, was hinter dem trockenen Begriff „Selbstverwirklichung“ steckt?)
Dharma ist das, was durch dich seinen einzigartigen Ausdruck in der Welt finden möchte.
Dharma ist das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein – egal, wie schwierig der Weg manchmal sein mag.
Und Dharma ist auch dein ureigenes GPS-System.
Denn das Leben hat die Angewohnheit, dich wieder auf Kurs zu bringen, wenn du dich zu weit von der Route entfernst, die deine Seele in dein inneres Navigationssystem einprogrammiert hat.
Am Anfang ist es vielleicht ein sanftes, verführerisches Flüstern: Hey, wie wäre es, wenn du dich mal etwas mehr mit Thema X beschäftigst? Oder eine Weiterbildung im Bereich Y machst? Oder mal schaust, wie der Wohnungsmarkt in der Stadt Z so aussieht?
Wir alle haben diese innere Stimme, dieses eingebaute Navigationssystem. Und weißt du, was passiert, wenn wir es ignorieren?
Die Stimme wird lauter und das Leben macht dich mit mehr Nachdruck darauf aufmerksam, dass du auf dem Holzweg bist.
Als ich früher in Werbeagenturen gearbeitet habe, war ich Dauerpatientin beim Gastroenterologen. Alle 2 bis 3 Monate hatte ich schlimme Magenschleimhautentzündungen, die einfach nicht abheilen wollten. Eine abwechslungsreiche Ernährung war für mich, wenn ich mal von Kamillen- zu Pfefferminztee übergehen konnte.
Trotzdem nix draus gelernt? Ok, dann geben wir noch einen Burnout obendrauf. Oder vielleicht einen Unfall, der dich eine Zeit lang „lahmlegt“ und zum Nachdenken anregt.
So oder so ähnlich kann es laufen, wenn wir unseren Dharma meiden und der inneren Stimme nicht zuhören wollen.
Und zuhören ist zunächst alles, was wir tun müssen.
- Was flüstert deine Seele dir zu?
- Hast du diese tiefe Gewissheit und das Vertrauen, auf dem richtigen Weg zu sein?
- Was ist dein nächster Schritt (egal wie groß oder klein), der dich noch mehr aufblühen lässt?
Denn das Schöne ist: Tief im Inneren weißt du schon, was du brauchst. Und Meditation macht es möglich, deine innere Stimme wieder deutlich zu hören und deiner Seele ganz nah zu kommen.

Spürst du den Ruf in dir?
Wenn du mit Meditation und Selbstreflexion erforschen möchtest, wohin deine innere Stimme dich leiten möchte, dann lade ich dich herzlich zu meinem Minikurs „11 Tage Klarheit“ ein:
Der Freude auf der Spur
Wenn wir also davon ausgehen, dass wir bereits genau die richtige „Konfiguration“ in dieses Leben mitbringen, um unserer Mission gerecht werden zu können – dann haben Freude, Faszination und Begeisterung die größte Sogwirkung, uns auf unseren eigenen Weg zu ziehen!
Seit ich nicht mehr in Werbeagenturen arbeite, sondern meiner Leidenschaft gefolgt bin und Yoga und Meditation zu meinem Beruf gemacht habe, haben sich meine Magenbeschwerden in Luft aufgelöst.
- Gibt es etwas, das dich immer wieder ruft, auch wenn du es im Alltag manchmal beiseiteschiebst?
- Wobei vergisst du Raum und Zeit – und hast zugleich das Gefühl, ganz bei dir selbst zu sein?
- Was begeistert oder fasziniert dich so sehr, dass du den ganzen Tag darüber reden könntest?
Das zu tun, was wir lieben, gibt uns Energie und Freude – aber auch die Kraft zum Durchhalten, wenn es auf unserer Mission mal schwierig wird. Und das wird es zwangsläufig hin und wieder. Denn unsere Seele möchte ja immer, dass wir wachsen und uns weiterentwickeln.
Die Bhagavad Gita gibt uns den ermutigenden Rat:
Es ist besser, in seinem eigenen Dharma [unvollkommen] zu streben, als im Dharma eines anderen erfolgreich zu sein. Nichts ist je verloren, wenn man seinem eigenen Dharma folgt, aber Wetteifern im Hinblick auf den Dharma eines anderen erzeugt Angst und Unsicherheit.
(Bhagavad Gita 3:35)
Deshalb atme auf: Du musst nicht perfekt sein! Es ist gar nicht so wichtig, wie andere es machen.
Dein Dharma ist dein Dharma. Und Freude vergleicht nicht.
Tu das, was du liebst, was dich fasziniert, was dich begeistert, was sich wichtig und bedeutsam anfühlt – und leiste damit deinen einzigartigen Beitrag in der Welt.
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