7 Gründe, warum ich es liebe, Meditation zu unterrichten

Meditation unterrichten (Stefanie Seher)

Meditation zu unterrichten ist für mich weit mehr als eine berufliche Entscheidung. Es ist die Konsequenz meiner eigenen, langjährigen Praxis und eine große Erfüllung. In einer Welt, die zunehmend von Reizüberflutung, Krisen und künstlicher Intelligenz geprägt ist, brauchen wir Strategien, wie wir unsere innere Stimme wieder hören und uns von unserer eigenen Klarheit leiten lassen können. In diesem Beitrag teile ich meine persönlichen Gründe, warum ich Meditation unterrichte: als Weg zu mehr innerer Freiheit und dem, was uns als Menschen ausmacht.

1. Ich liebe es, Menschen in die Tiefe und in die Stille zu führen.

Was mich wirklich erfüllt, sind nicht schnelle Ergebnisse, sondern die Veränderung, die über Wochen und Monate deutlich wird – wenn sich meine Kursteilnehmerinnen an ihre innere Weisheit erinnern und eine neue Art von Lebensqualität entdecken. Andrea hat zum Beispiel mit Meditation endlich ihren Stress in den Griff bekommen und schläft besser denn je. Hier kannst du ihre Geschichte lesen. 

Es gibt ja dieses schöne Zitat von Ram Dass:

„We’re all just walking each other home.“

Ram Dass

Wir begleiten einander einfach nach Hause. Genau das ist es: Meditation ist kein Erlernen von etwas Neuem, sondern Meditation ist ein Heimkommen. Das Leuchten in den Augen meiner Kursteilnehmerinnen nach der Meditation zu sehen und die entspannten Gesichtszüge, wenn jemand wieder wirklich bei sich ankommt: Dabei wird auch mein Herz ganz weit.

2. Genau wie meine Teilnehmer kann ich mit Kursbeginn direkt vom Tun ins Sein übergehen.

Ein schöner Nebeneffekt ist: Um Meditation zu unterrichten, muss ich nicht viel vorbereiten. Das Unterrichten ist mittlerweile Ausdruck meiner eigenen, über Jahre verinnerlichten Praxis. Mir haben es vor allem traditionelle tantrische Meditationsformen angetan und ich gebe nur das weiter, was ich selbst ausgiebig praktiziert und verinnerlicht habe. Ich muss mir also nichts ausdenken, keine Fantasiereisen erfinden und ich muss auch keine Asana-Folge im Vorfeld konzipieren (obwohl mir auch das Sequencing für Yogaklassen Spaß macht). 

Meditation zu unterrichten, ist für mich ein Anknüpfen an und Wiedereintauchen in die Erfahrungen, die ich schon so viele Male gemacht habe – dann fällt es leicht, sie weiterzugeben. Auch wenn die Meditationen einem traditionellen Ablauf folgen: Die konkreten Formulierungen und Spürhinweise entstehen im Moment und werden geleitet von etwas, das größer ist als mein Denken. Ich lasse mich führen und bitte Shakti, durch mich das zum Ausdruck zu bringen, was in diesem Moment hilfreich oder bedeutsam ist. Genau wie meine Teilnehmer kann ich mich also ganz auf die Erfahrung einlassen – und auch beim Unterrichten mehr sein als tun.

3. Ich bin selbst total tiefenentspannt nach dem Unterricht.

Wenn ich unterrichte, bin ich zwar selbst in der Meditation nur „halb drin, halb draußen“. Da es meine Aufgabe ist, den Raum für andere zu halten, kann ich natürlich nicht so tief eintauchen wie in meiner eigenen Praxis. Und trotzdem stelle ich jedes Mal wieder fest: Die Meditationen, die ich unterrichte, sind so wirkungsvoll, dass selbst „halb drin“ sein bedeutet: Ich fühle mich nach dem Unterrichten tiefenentspannt, zentriert und verbunden.

Auch beim Unterrichten in die Qualität der Meditation eintauchen zu können, finde ich unerlässlich. Meine Energie als Lehrerin überträgt sich auf die Teilnehmer, ob ich es will oder nicht. Wäre ich angespannt oder ungeduldig, könnten sie nicht so tief in die Meditation eintauchen. Für die Praktizierenden ist es also hilfreich, wenn ich diesen Weg in die Tiefe voran- und mitgehe. Und dadurch ist das Unterrichten auch für mich selbst eine Wohltat!

Instagram-Screenshot: Nachdem ich 3 Meditationen für einen Kurs aufgenommen hatte, war ich so tiefenentspannt und glücklich, wie es später auch meinen Kursteilnehmerinnen mit den Meditationen ging.
Ich liebe meine Arbeit! Nachdem ich 3 Meditationen für einen Kurs aufgenommen hatte, war ich so tiefenentspannt und glücklich, wie es später auch meinen Kursteilnehmerinnen mit den Meditationen ging. Dieser Moment hat mich so berührt, dass ich ihn auf Instagram festgehalten habe. 

4. In der Meditation entsteht tiefe Verbundenheit.

Meditation führt uns zu uns selbst zurück. Wir lassen Fassaden fallen und gehen auf die Suche nach unserer Essenz. In diesem Raum wird es viel leichter, auch einander jenseits von Rollen und Masken zu begegnen. Verbundenheit entsteht auch dadurch, eine berührende Praxis zu teilen und gemeinsam die Erfahrung zu machen, dass da tief im Inneren noch mehr ist.

Als Praktizierende wie auch als Lehrende beobachte ich immer wieder: Vor allem der Austausch über die gemeinsam praktizierte Meditation schafft Nähe und Verständnis. Diese Gespräche haben eine Tiefe, die im Alltag selten ist, und zeigen immer wieder, dass uns im Grunde viel mehr verbindet als trennt. In so einer Atmosphäre entstehen besondere Freundschaften, die manchmal sogar Länder, Sprachen und Kulturen überbrücken – ein großer Vorteil von Online-Meditationskursen!

5. Innerer Frieden ist ansteckend.

Der friedliche innere Zustand in und nach der Meditation wirkt nicht nur individuell, sondern verändert auch die Atmosphäre in Gruppen. Es ist eigentlich sehr simpel: Wenn du selbst unausgeglichen, überreizt oder angespannt bist, dann ist es kein Wunder, wenn du im Umgang mit anderen dünnhäutig bist und dich schnell provoziert fühlst. Aus der sprichwörtlichen Mücke wird dann leicht ein Elefant.

Und im Umkehrschluss: Wenn du Klarheit und Gelassenheit in deiner Meditation findest, bist du auch anderen gegenüber gelassener, geduldiger und mitfühlender. Diese Entwicklung entsteht mit der Zeit von ganz allein und ist ein deutliches Zeichen, dass deine Meditation wirkt. Dein eigener innerer Frieden trägt dazu bei, dass es insgesamt weniger Konflikte und Missverständnisse gibt.

In so einem Miteinander hat auch Unvollkommenheit Platz. Wir müssen nicht immer alle Antworten oder Lösungen haben. Sondern die Meditation hilft, Ambivalenz auszuhalten – in uns selbst und in anderen. Und genau darin liegt für mich der Schlüssel: Wir erleben inneren Frieden nicht nur im Rückzug, sondern darin, wie wir miteinander umgehen.

6. Wir brauchen mehr innere Freiheit.

Ich empfinde die innere Freiheit, die in der Meditation entsteht, als das größte Geschenk, das mir meine Lehrer zugänglich gemacht haben. Und irgendwann war völlig klar: Ich möchte genau das weitergeben als Schwerpunkt meiner Arbeit.

Wenn wir uns den Zustand der Welt anschauen, ist es leicht, zu verzweifeln oder uns hilflos zu fühlen. In der Meditation erleben wir, dass wir kein Spielball unserer äußeren Umstände sind. Wir sind unseren Gedanken und Gefühlen nicht ausgeliefert. Wir lernen, die Geschichten zu hinterfragen, die uns die Welt – oder unsere eigenen Glaubenssätze – erzählen wollen.

Jede Meditation ist eine Gelegenheit, klarer zu sehen: Welche unserer Annahmen sind zutreffend? Wo schieben wir Entscheidungen auf? Wo machen wir äußere Umstände für unser Erleben verantwortlich, statt es selbst in die Hand zu nehmen?

Es berührt mich, jedes Mal aufs Neue zu sehen, wie meine Kursteilnehmerinnen durch diese Klarheit beginnen, freier und selbstbestimmter zu leben.

7. Im Zeitalter von KI ist es wichtiger denn je, unsere kognitiven Fähigkeiten zu erhalten.

Für diese innere Freiheit ist es unerlässlich, dass wir im vollen Besitz unserer geistigen Kräfte sind – und bleiben. Wenn wir es verlernen zu denken, uns zu erinnern oder mit unserer eigenen inneren Weisheit Probleme zu lösen, dann haben wir unsere Freiheit schon verloren, bevor es uns überhaupt bewusst wird.

ChatGPT und andere KI-Tools nehmen uns immer mehr dieser Aufgaben ab. Die KI beantwortet Fragen und schreibt Texte in Sekundenschnelle. Mit künstlicher Intelligenz können wir Zeit sparen, neue Ideen brainstormen oder Feedback auf unsere Arbeit und unsere Gedanken erhalten. Das alles ist zweifellos sehr wertvoll. Aber nur unter einem ganz wichtigen Vorbehalt: 

Wir müssen KI bewusst nutzen als Ergänzung zu unseren eigenen Fähigkeiten, nicht als Ersatz dafür.

Stefanie Seher

Die US-Eliteuniversität MIT veröffentlichte im Juni 2025 eine Studie über die Auswirkungen von ChatGPT auf die kognitiven Funktionen. Das Ergebnis (wenig überraschend, wie ich finde): Je mehr sich die Probanden beim Schreiben auf ChatGPT verließen, desto geringer war die Gehirnaktivität im EEG, desto schwächer die neuronale Vernetzung – und desto schlechter schnitten sie bei Gedächtnistests ab. (Hier findest du den Originaltext der Studie zum Nachlesen.)

Die Hirnforschung bestätigt also mittlerweile: Je mehr wir Antworten im Außen und bei der KI suchen, desto mehr verlieren wir unsere eigenen Problemlösungskompetenzen!

Meditation ist Pflege für unseren Geist und unser Gehirn. Sie führt uns in einen Zustand, in dem wir Zusammenhänge erkennen, unsere innere Stimme hören und unsere ureigene Quelle der Weisheit und der Kreativität wieder entdecken. Genau darin liegt der Schlüssel: nicht nur zu unserer Freiheit, sondern auch unserer Menschlichkeit. 

Meditation ist nicht einfach nur ein Wellness-Trend. 

Meditation ist eine gesellschaftlich notwendige Gegenbewegung zu einem technologischen Trend, der unsere geistige Selbstständigkeit bedroht. 

Stefanie Seher

Und genau das weiterzugeben, ist meine Mission.


Stefanie Seher Porträt

Hi, ich bin Stefanie!

Ich unterrichte Yoga und Meditation und schreibe hier darüber, wie du mehr Verbindung, Tiefe und Erfüllung in deiner Praxis finden kannst – und wie du all das in deinen eigenen Unterricht einfließen lassen kannst.


Kommentare

Eine Antwort zu „7 Gründe, warum ich es liebe, Meditation zu unterrichten“

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