Bewusst zu leben, bedeutet für mich auch, im Einklang mit meinen Werten zu sein. Ich will diese Werte nicht einfach nur als schöne Worte auf einem Vision Board stehen haben (tatsächlich ist dies das erste Mal, dass ich sie so ausführlich ausformuliere). Sondern ich habe sie jeden Tag im Hinterkopf als Gradmesser, ob ich auf einem guten Weg bin. Meine Werte geben allem, was ich tue, eine Richtung und einen Sinn. Sie helfen mir, mich nicht zu verlieren – weder im Außen, noch in meinen eigenen Mustern. Und sie erinnern mich daran, was wirklich zählt. In meiner Arbeit als Yoga- und Meditationslehrerin genauso wie in den Momenten, wo mir niemand zuschaut.
Natürlich könnte ich noch viele weitere Werte auflisten. Aber neben all den allgemein gültigen Idealen, die man leicht bejaht, gibt es drei, zu denen ich immer wieder zurückkehre. Alle drei sind für mich Praxis und Ausdruck einer spirituellen Lebensweise.
Mein Wert Nr. 1: Selbstverantwortung
Selbstverantwortung ist für mich die Grundlage, ein erfülltes Leben zu leben. Ich schreibe diesen Wert hier an die erste Stelle, weil er genau genommen auch das Fundament ist, auf dem sich die anderen beiden Werte entfalten können. Denn Selbstverantwortung ist für mich schlicht und ergreifend die Frage:
Wie möchtest du dein Leben (er-)leben und was kannst dafür tun?
Ich will kein Opfer meiner Umstände sein, sondern mein Leben selbstbestimmt gestalten. Ich konzentriere mich darauf, dass ich immer die Wahl habe: Möchte ich mich von Herausforderungen oder Schwierigkeiten abschrecken lassen oder möchte ich mich weiterentwickeln? Möchte ich es mir leicht machen und die Schuld bei anderen suchen, wenn etwas nicht funktioniert? Oder möchte ich die Dinge voranbringen, auf die ich Einfluss habe? Journaling und Schattenarbeit sind großartige Tools, die ich dafür als Ergänzung zu meiner Meditation nutze. Denn innere Entwicklung ist kein passiver Selbstläufer, sondern eine bewusste Entscheidung. Manchmal fühlt sie sich befreiend an, manchmal aber auch unbequem. Beides gehört für mich dazu.
Selbstverantwortung bedeutet für mich auch: Ich packe die Dinge an, die mir wichtig sind – anstatt darauf zu warten, dass jemand meine Gedanken errät oder mir meine Wünsche von den Lippen abliest. Auf diesem Weg kann ich zwar von anderen lernen. Ich kann mir Inspiration holen oder auch Ermutigung. Aber am Ende geht es darum, selbst in die Umsetzung zu kommen – und das oft auch mit einer gewissen Beharrlichkeit. Denn viele Dinge brauchen einfach Zeit! Weil mir meine spirituelle Praxis sehr am Herzen liegt, mache ich sie zu meiner Priorität und gebe ihr einen festen Platz in meinem Tagesablauf. Das hat für mich nichts mit Härte zu tun, sondern mit Hingabe.
Und genau diesen Wert lebe ich auch in meiner Arbeit: Ich freue mich, wenn du bei mir Inspiration findest. Und ich kann dir wirkungsvolle traditionelle Meditationen beibringen, die mein Leben und das meiner Kursteilnehmerinnen von Grund auf verändert haben. Aber auch die beste Meditation kann nur wirken, wenn du sie praktizierst. Das kann ich dir nicht abnehmen. Ich leite und begleite dich gern auf diesem Weg – aber der Ausgangspunkt für deine Transformation ist auch deine Eigenverantwortung und deine Hingabe.
Mein Wert Nr. 2: Echtheit
Aus der Bereitschaft zur Verantwortung kann die Tiefe und Wahrhaftigkeit entstehen, die auf der Reise nach innen notwendig ist. Mit Echtheit meine ich einerseits: Ich schätze es, wenn wir uns nicht verstecken oder verstellen müssen, weder vor uns selbst noch vor einander. Viele Jahre bin ich mit meinem Perfektionismus unrealistischen Idealen nachgejagt: um gemocht zu werden, um mich nicht angreifbar zu machen, um nicht zurückgewiesen zu werden. Perfektion habe ich mit all diesem selbstauferlegten Druck trotzdem nie erreicht – dafür aber völlige Erschöpfung und tiefe Unzufriedenheit. Eine der wertvollsten Reflexionsfragen, die meine Mentorin mir einmal gegeben hat, ist:
Möchtest du perfekt sein oder möchtest du echt sein?
Mir selbst die Erlaubnis zu mehr Echtheit zu geben, hat vieles verändert. Deshalb gebe ich diese Frage hier an dich weiter.
Mein Wert von Echtheit hat für mich aber noch eine weitere Dimension: Mich langweilen Oberflächlichkeiten. Ich liebe Gespräche mit Tiefgang und Substanz. Ich schaue gern hinter die Fassade und tauche wie Alice im Wunderland gern tief in den Kaninchenbau, wenn mich ein Thema begeistert.
Je mehr Echtes ich darin finde, desto faszinierter bin ich. Vor allem wenn plötzlich Verbindungen zwischen vermeintlich gegensätzlichen Themenbereichen sichtbar werden – zum Beispiel wenn sich die Yogaphilosophie und die moderne Physik gegenseitig bestätigen. Denn auch die spirituelle Tiefe und die Verbundenheit mit dieser höheren Realität gehören für mich auf dem Weg zu mehr Echtheit dazu.
Mein Wert Nr. 3: innere wie äußere Freiheit
Das Ziel all dessen ist für mich Freiheit! Damit meine ich nicht einfach nur die Freiheit, an die Selbstständige typischerweise so denken: Ich bin meine eigene Chefin, treffe alle Entscheidungen selbst und gestalte meinen Terminkalender und Tagesablauf so, wie ich es möchte. Das ist großartig und ich liebe es! Diese oberflächliche, äußere Freiheit ist aber nur ein kleiner Teil.
Die echte Freiheit entsteht tief im Inneren:
- wenn sich die Gedanken nicht mehr ständig im Kreis drehen
- wenn die Wahrnehmung ganz ruhig und klar wird, jenseits von Geschichten, Glaubenssätzen und irrtümlichen Identifikationen
- wenn wir so in uns ruhen, dass uns die Meinungen, Erwartungen oder Projektionen anderer nicht aus dem Gleichgewicht bringen
- wenn wir klar und besonnen bleiben können, auch wenn die Welt um uns herum im Chaos versinkt
Das ist die innere Freiheit, die wir in der Meditation finden können! Ich schreibe bewusst „wir“, denn diese Erfahrung zu teilen, die ich selbst jeden Tag in der Meditation mache – das ist meine Mission.
Du kannst deinen Geist als eine Art Gefängnis erleben – oder als deinen besten Freund. Daran entscheidet sich, wie frei du dich in deinem Leben fühlst.
Erst diese innere Freiheit macht es möglich, all die äußere Freiheit in deinem Leben auch zu genießen.
Und letztlich geht es noch weit darüber hinaus: Denn das ultimative Ziel des Yogawegs (dem wir uns mit Meditation langsam aber stetig annähern) ist Moksha: die Sehnsucht jeder Seele nach der vollkommenen, dauerhaften spirituellen Freiheit. Jenseits aller irdischen Limitationen und jenseits temporärer Bedürfnisse. Es ist die Sehnsucht, den Himmel auf Erden zu erleben, die wir alle in uns tragen.
Deshalb ist Freiheit einer meiner wichtigsten Werte, auf den ich jeden Tag einen Schritt zugehen möchte. Wenn du diesen Weg auch gehen möchtest, bist du bei mir genau richtig.
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