Karma-Kino: Vernünftig oder filmreif?

Karma-Kino

Vor einiger Zeit las ich einen Post auf Instagram, den man ungefähr so ins Deutsche übersetzen könnte: 

Nicht alle deine Lebensentscheidungen müssen vernünftig sein. Manche kannst du auch einfach nur treffen, weil sie filmreif sind.

Ich musste ziemlich lachen. Kennst du das auch, dass man sich dabei ertappt, wie man (s)einem Muster folgt und Dinge tut, obwohl man weiß, dass es nicht unbedingt die vernünftigste Entscheidung ist?

Wie „filmreif“ das Ergebnis dann wird und in welchem Filmgenre wir damit landen, hängt stark vom Einzelfall ab. Bestenfalls hat es Potenzial für eine kurzweilige Komödie, es kann aber ebenso gut ein Drama oder nervenaufreibender Thriller werden. Und manchmal gibt es unvorhergesehene Plot-Twists, die alle Grenzen dazwischen verwischen.

Wenn du der Drehbuchautor bist, ist Karma dein unsichtbarer Regisseur.

Aber wie sollen wir denn nun Entscheidungen treffen? Patanjali, der Autor des Yoga-Sutra, und auch Buddha waren keine Kino-Fans, so viel scheint sicher. Beide sagen ganz klar: Zukünftiges Leid und Drama können verhindert werden – wir haben es selbst in der Hand. Voll und ganz Team Vernunft!

Darin kann man jetzt einen erhobenen Zeigefinger sehen (denn natürlich meinen Patanjali und Buddha es gut mit uns), man kann es aber auch ganz unemotional als das Prinzip von Ursache und Wirkung betrachten.

Unsere Seele hat sich dieses Leben ausgesucht, um zu lernen und zu wachsen. Wie heißt es so schön: Es gibt keine Fehler, nur Lektionen im Leben. Und eine Lektion wird so lange wiederholt, bis man sie gelernt hat. 

Evolve or repeat.

Karma wiederholt sich einfach („gutes“ wie „schlechtes“!), bis wir eingreifen.

Vielleicht müssen wir noch einmal in ein Drama oder eine absurde Chaos-Komödie hineinstolpern, bevor wir entscheiden, dass das nicht unser Ding ist, und das Kino verlassen? Manche Geschichten brauchen wie „Der Herr der Ringe“ 3 unfassbar lange Anläufe, bis die Lektion geschafft ist. That’s life.

Und manche (Männer-?!)Geschichten werden sogar mit wechselnden Hauptdarstellern in immer gleicher Form neu aufgelegt – hello, James Bond. Auch eine Art von Karma-Kino.

Aber das Wichtige ist: Du entscheidest, was für ein Film dein Leben wird. Und nur weil deine persönliche Version von „Ich – einfach unverbesserlich“ vielleicht früher einmal unterhaltsam war, MUSST du dich NICHT auch auf Teil 5, 11 oder 17 einlassen.

Du entscheidest, ob Karma für oder gegen dich arbeitet. Und du kannst den Blickwinkel verändern, wie du mit Karma umgehst. Meditation und Selbstreflexion sind der erste Schritt, dich auf einen besseren Film einzulassen.

In welchem Film siehst du dich aktuell? 


Stefanie Seher Porträt

Hi, ich bin Stefanie!

Ich unterrichte Yoga und Meditation und schreibe hier darüber, wie du mehr Verbindung, Tiefe und Erfüllung in deiner Praxis finden kannst – und wie du all das in deinen eigenen Unterricht einfließen lassen kannst.


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